Königreich Bhutan – Land des Glücks

Auf meiner Suche nach der Frage „Was ist Glück?“ führten mich meine Recherchen irgendwann in das Land des Lächelns – China. In einem anderen Beitrag gehe ich noch etwas intensiver auf China ein. Wenn China das Land des Lächelns ist, dann ist Bhutan das Land des Lachens und des Glücks.

Bhutan? Königreich Bhutan? „Wo ist denn das“, werden sich viele Leser jetzt fragen und  ich muss zugeben, dass auch ich erstmal auf der Weltkarte nachsehen musste. Das Königreich Bhutan liegt südlich von China. Es liegt dort eingebettet zwischen Nepal, Indien, China und Bangladesh und Burma.  Es ist von der Größe in etwa vergleichbar mit der Schweiz oder etwas größer als das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings leben in Bhutan nur ca. 720.000 Menschen, während in Mecklenburg-Vorpommern ca. 1,6 Millionen Menschen leben. In der Schweiz leben auf sogar 8,2 Millionen Menschen auf einer vergleichbaren Fläche. Also rund elfmal so viel.

Während die Schweiz das Land des Geldes ist, lebt man in Bhutan eher ärmlich. Dafür ist man in Bhutan mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit glücklicher. Aber warum ist das so? Warum ist das Thema Glück in diesem kleinen Königreich so wichtig? Ja, warum ist es ist den dortigen Politikern sogar wichtiger, als das Bruttoinlandsprodukt?

Der Kern liegt wohl in der Staatsreligion, dem Mayahana-Buddhismus. Das Königshaus lebt seit langer Zeit nach dessen Regeln. Die Mitglieder der Königsfamilie wurden in die ganze Welt zum Studieren geschickt. Ein besonders enger Partner der Königsfamilie wurde die Schweiz. Alle Prinzen und Prinzessinnen gingen unter anderem dort auf die hohen Schulen. Bei den Studien stellte man aber auch fest, dass Geld nicht alles ist. Beim Betrachten der Weltpolitik fiel auf, dass es irgendwie auch nicht so richtig funktionierte. Es fehlten in den Lehren der westlichen Länder wichtige Bestandteile der inneren Lehre über Körper und Geist. Trotz besseren Wissens wird es auch heute an den Schulen noch immer nicht gelehrt.

bhutans-king-jigme-singye-wangchuck-james-l-stanfield

Der damalige König von Bhutan Jigme Singye Wangchuk entschied sich seinem Land mehr zu dienen. Er sah sich als Diener seines Volkes. Sein Volk ist seine Familie und um diese muss man sich kümmern. Mit seinen Beratern entschied nun der König, dass er das Land von der Monarchie in eine parlamentarische Monarchie und später in eine Demokratie umwandeln wollte.

Dieses unter größtem Protest seiner Berater.

König Bhutan Jigme Singye Wangchuk setzte nun die Themen Glück, Umweltschutz und gesundes Leben auf Platz eins auf der Tagesordnung. Er plädierte für ein Leben mit der Natur – in Kreisläufen. 2008 verkündete er die Einführung einer Verfassung in der unter Anderem die Ausbildung der Kinder neu geregelt wurde. Umweltschutz wurde als das oberste Mass aller Dinge gestellt. Umweltschutz stand nun über dem Wohl von Unternehmen. In der Welt bisher einzigartig. Bhutan ist zu 65 % bewaldet. Rodung von Wälder ist mit hohen Strafen belegt. Holz darf nur unter strengen Auflagen entnommen werden und es muss es wird eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Bauwerke dürfen nur mit traditionellen Mitteln und mit Baustoffen der Regionen erstellt werden. Die Kinder bekommen bereits in der Schule gelehrt, wie man Landwirtschaft in kleinbäuerlichen Kreisläufen betreibt. Selbst die Minister bauen Ihr Gemüse in Ihren Gärten selber an. Sie gehen mit großem Beispiel voran.

König von Bhutan Jigme Singye Wangchuk kündigte an, nach dem Einführen der Verfassung zurückzutreten und seinen Platz freizugeben. Bereits im Jahr 2008 und völlig überraschend für alle übergab er das Königreich an seinen Sohn Jigme Khesar Namgyel Wangchuk, der im selben Jahr noch im November zum König gekrönt wurde.

BHU-JigmeKhesar-DailyMailAFP

Der neue, erst 26-jährige König Jigme Khesar Namgyel Wangchuk führte seit dem weitere Schritte der Demokratie ein. Heute kann das Volk sein Parlament frei wählen. Und das Parlament setzt sich nicht hauptsächlich aus Juristen zusammen, wie das bei uns der Fall ist, sondern aus Menschen, die mitten im Leben unter den Menschen arbeiten. Es gibt ein Ober- und Unterhaus. Dieses Demokratiesystem ist dem Westminster-System angelehnt. So wie wir es heute von Großbritannien her kennen.

Weiterhin führte der König das Brutto-Inlands-Glück ein und stellte es über das uns bekannte Brutto-Inlands-Produkt. Das Wohl der Bürger – Naturschutz – Inneres Glück – Bildung und Gesundheit waren nun wichtiger, als Geld.

king-jigme-khesar-namgyel-wangchuck-queen-jetsun-pemaKönig Jigme Khesar Namgyel Wangchuk zieht regelmässig durch das Land und nimmt an den zahlreichen religiösen Feierlichkeiten teil. Für die Königsfamilie gibt es da keine Sonderrechte. Sie stellen sich genauso an, um ein Heiligtum zu berühren, wie alle anderen auch. Alle vier Jahre lässt der König eine große Umfrage nach dem Glückszustand der Bürger durchführen. Die Beamten des Staates ziehen dann durchs Land und befragen die Menschen. Der König Jigme Khesar Namgyel Wangchuk gilt wie sein Vater, als der König der Herzen. Ein echter König des Volkes.

Heute gilt das Land Bhutan immer noch als materiell ärmeres Land, aber es gilt auch als eines mit den zufriedensten Menschen. Als ein Land mit dem höchsten Glücksempfinden.

Was kann man hieraus ableiten? bhutan-1Was kann glücklich machen? Das Leben nach den buddhistischen Regeln scheint hier wichtig zu sein. Regelmässig meditieren (man es dort „Gehirn putzen“), eine hauptsächlich vegetarische Ernährung und/oder das Leben in körperlicher Arbeit, Meditation in einem intakten, sozialen Umfeld scheinen Möglichkeiten zu sein. Auf jeden Fall ist dieses Land ein interessanter Ansatz an dieser Stelle weiter am Thema zu forschen.

Wer mehr über Bhutan wissen möchte, kann am Ende dieses Beitrages auf den Wikipedia-Link klicken, sich das angefügte Video ansehen oder mir eine Frage in dem Kommentarfeld hinterlassen.

Quelle: Wikipedia

Directlink: http://de.wikipedia.org/wiki/Bhutan

 

Hinterlasse einen Kommentar